moneyUniversitäten wären nichts, wenn sie nicht staatlich subventioniert werden würden. Und wenn dies nicht der Fall wäre, dann gäbe es nur noch private Unis mit Lobbyisten als Lehrern und einer reichen Elite als Schüler. Zum Glück ist dem nicht so. In ganz Europa bekommen die Unis Geld von den entsprechenden Staaten und teilweise auch von der EU. In Österreich sind die Ausgaben einem aktuellen Vergleich nach „nicht so schlecht“.

Jährliche Ausgaben steigen im Vergleich

Österreich gibt per annum durchschnittlich 4 Milliarden Euro für seine Universitäten aus. Das ist seitens des Staates eine wichtige Investition in die Bildung und damit in den arbeitenden Nachwuchs. Wie wichtig das Geld für die einzelnen Einrichtungen ist, zeigt eine weitere Zahl: 76 Prozent der Universitätsausgaben werden durch die Subventionierungen gedeckt. Seit 2008 stiegen die Zahlungen zudem um ganze 18 Prozent. Eine gute Entwicklung!

Dazu Thomas Estermann, österreichischer Fachmann bei der European University Association (EUA): „Die österreichischen Universitäten schneiden im europäischen Vergleich hinsichtlich der öffentlichen Finanzierung nicht so schlecht ab. Sie gehören zu jener Gruppe, in die nach wie vor investiert wird.“

Das Geld muss für immer mehr Leute ausreichen

Neben der Gesamtsumme ist aber auch die Pro-Kopf-Subventionierung zu sehen. Denn die höheren Ausgaben sind neben Inflation, neuen Forschungsfeldern, etc. auch durch steigende Studentenzahlen zu erklären. Meist ist das jeweilige Wachstum nicht kongruent, weshalb die Pro-Kopf-Subventionierung eher zurückgeht.

Österreich ist dabei nicht der einzige europäische Staat, der mit höheren Studentenzahlen und so mit höheren Ausgaben konfrontiert wird. Zur Liste dieser Länder können fast alle Staaten gerechnet werden, allen voran aber Norwegen, Schweden, Dänemark, Belgien, Polen und Deutschland. In Österreich stiegen die Zahlungen zwar um 18 Prozent, die Studentenzahlen aber um 23 Prozent.

Und mit mehr Studenten braucht es auch immer mehr Personal und individuelle Unterstützung. Spesen für Exkursionen und andere Projekte sind dabei zu sehen. Zuschüsse für Verkehrsmittel, Reisewege und nicht zuletzt das Essen an der Uni muss in Betracht gezogen werden. Von den Lehrmitteln, etc. ganz zu schweigen…

Europa hat aber auch schwache Seiten

Neben den oben erwähnten Ländern, die immer mehr für die Bildung an Universitäten ausgeben, gibt es in Europa aber auch Staaten, welche diese Zahlungen kürzen (müssen). Als Paradebeispiel dient da natürlich aktuell Griechenland. Aber auch Ungarn und Lettland haben die Uni-Subventionierungen reduziert – teils um 40 Prozent.

Daraus ergibt sich innerhalb der EU auch eine Abwanderung aus den schlechter finanzierten Unis, hin zu den besser finanzierten. Dazu Estermann: „Der Forschungsoutput sinkt, die geringen Investitionen in die Infrastruktur in Form von Geräten, aber auch Gebäuden verschlechtern die Chancen, hinsichtlich der Qualität international mithalten zu können. Und die Kürzungen beim Personal rauben den Jungen die Zukunftsperspektiven, weshalb viele gut qualifizierte Menschen schon ausgewandert sind.“

Die letzten tragen andere Namen

Die vorbenannten Länder, in denen es Kürzungen gab, stehen nicht an letzter Stelle des Finanzierungsvergleichs. Hier findet man eher Staaten wie Großbritannien (Subventionen decken hier 40 Prozent der Uniausgaben), Irland und die Niederlande (beide: rund 60 Prozent).

Ein Fazit aus der Studie ist daher: Unis sollten sich weitere Geldgeber suchen, da auch der Staat kein zuverlässiger Investor ist.